2ndSr _45_ Idylle der Emsigkeit
Idyllen sind wörtlich Bildchen; Verniedlichungen ganzer Landstriche durch das kleine Postkartenformat, in welchem eine alles regierende Eintracht und Friedlichkeit greifbar werden soll. Was als beschauliche Szenen des fern Abgelegenen begonnen hat, ist zu einem Sammelbegriff für eine heile Welt schlechthin geworden. Sie kann in das geschäftige Treiben der Großstadt transponiert werden. Die Idylle ist nicht mehr nur faulenzenden Hirten vorbehalten, sondern wird auch für das geschäftige Treiben in Anspruch genommen, dem damit eine innere Harmonie unterstellt ist.
Ich wurde von einer Leserin auf Coffeetivity hingewiesen (Danke Valerie!): eine einfache Möglichkeit jederzeit am eigenen Computer die Hintergrundgeräusche eines Cafés zu simulieren, um sich selber – so die selling proposition – in einen kreativeren Zustand zu versetzen; oder – wie ich behaupten würde – in eine Idylle der Emsigkeit. Keine Fragen kommen darüber auf, was man da eigentlich tut, wenn man zu unchristlichen Zeiten noch arbeitet.
Full disclosure: Dieses Stück wurde geschrieben, als University Undertones lief.
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