2ndSr _56_ My hot take on Cold Brew
Mit Selbstverständlichkeit werden in diesen heißen Tagen wieder in den fortschrittlichen Kaffeehäusern die Widersprüche-in-sich angeschrieben und leergetrunken: Cold Brew – Kaltbrühungen – sind sehr beliebt geworden und soweit ich das beurteilen kann aus zwei fragwürdigen Gründen: sie sind sehr einfach herzustellen und werden wegen ihres Namens noch unmittelbarer mit erfrischender Kühle assoziiert. Doch diese kommt vor allem durch die Eiswürfel auf denen diese Kaltextraktionen gereicht werden – sie könnten genauso gut auch wieder erhitzt werden.
Man vermengt also Kaffeemehl mit kaltem Wasser und lässt es über Nacht stehen. Was die Hitze sonst sofort bewerkstelligt, wird hier mit sehr langer Kontaktzeit wettgemacht. Aber nur ein bisschen: Kaltes Wasser kann nie soviel extrahieren wie heißes. Technisch trinkt man also unterextrahierten Kaffee; eine verschwenderische Methode, die gut geröstetem Kaffee seine Komplexität nimmt.
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