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_218_ Kaffee und Schach

Die Stadt Wien dankte gestern Ernst Strouhal mit der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land. Ich durfte als sein Student der "Überreichung der Insignien" beiwohnen. Das erinnerte mich: Es war nicht zuletzt seine vorbildliche Art der Kulturgesschichtsschreibung, die auch mich veranlasste regelmäßig zu Kaffee zu publizieren. Der Ausblick nach über dreißig Jahren auch auf eine Serie an Texten zurückblicken zu können, die eine Nebensächlichkeit zur Hauptsache erklärt (nämlich Schach) erweckte das Gefühl keine Zeit mehr verlieren zu dürfen.

Schach und Kaffee gehen oft Hand in Hand. Gemein ist ihnen, dass sie zwar in schwarz und weiß daherkommen, und sich eignen die bunt-schillernde Unübersichtlichkeit der Welt zu reflektieren. Wie Ernst Strouhal unübertrefflich schrieb: Eine "Drosophila der Kulturgeschichte."