Ludologische Investigationen
Dies ist ein Protokoll der vom BüfaK ausgerichteten Untersuchungskommissionen, die im Rahmen der Ludologischen Symposien (Februar bis Juni 2024) abgehalten wurden.
Sie sind zu verstehen als Prototyp einer spielwissenschaftlichen Auseinandersetzung, womit die Möglichkeit einer kohärenten Ludologie ausgelotet wird. Das wäre eine Spielwissenschaft, die nicht einfach gängige Methoden und Instrumente anderer Disziplinen auf das Phänomen der Spiele anwendet, sondern aus dem Forschungsgegenstand selbst gewinnt.
Jede Enquete widmet sich einem Objekt; immerzu Artefakten des Spielens, aus denen elementare Operationen abgeleitet werden. Solche können zwar in verschiedenen Regelsystemen andere Funktionen erfüllen — für sich stellen sie aber irreduzible Spieltätigkeiten dar.
So müssen z.B.: Würfel müssen geworfen werden — egal, ob Ergebnisse verglichen werden oder anzeigt wird, wie viele Felder vorzurücken ist. Das Werfen ist in jedem Fall eine primitive Technik, durch welche man an überlieferter Spielkultur teilnimmt oder in der Entwicklung von Spieldesigns auch neue Kulturen hervorgebracht werden. In der Zusammenstellung dieser urtümlichen Operationen, aus denen Spiel komponiert wird lassen sich verschiedenste Kulturpraktiken beschreiben, auch solche, die nicht vorerst als Spiel identifiziert werden.
In der Versammlung solcher Kulturtechniken ergibt sich im besten Fall eine sinnfällige Ordnung, ein Periodensystem von Elementen der Kultur und legt damit eine innere Systematik des Forschungsfeldes offen.
- einigen (Hände)
- losen (Astragali)
- werfen (Ball)
- platzieren (Spielstein)
- einsetzen (Pokerchip)
- verbergen (Würfelbecher)
- zusammensetzen (Puzzleteil)
- legen (Spielkarten)
- kacheln (…)
- sammeln (…)
- punkten (…)
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